Die Weihnachtszeit in Österreich ist geprägt von Tradition, Besinnlichkeit und Gemeinschaft. Der Beginn des Advents ist für viele Familien der Start in eine Zeit des Kerzenentzündens, des Keksbackens und des Vorbereitens auf das Weihnachtsfest am 24. Dezember. Der Adventkranz, das Öffnen des Adventkalenders und das Warten auf das Christkind gehören untrennbar dazu.
Für Österreichs Bewohnerinnen und Bewohner ist der Brauch des heiligen Nikolaus, der am 6. Dezember gefeiert wird, von besonderer Bedeutung. Das Erwarten des Nikolaus und das Fürchten vor den Krampussen haben in vielen Regionen eine lange Tradition, die sich über Generationen hinwegzieht. Ebenso fest verankert ist der Besuch eines Christkindlmarktes, sei es in Wien, Salzburg, Graz oder Innsbruck. Dort genießen viele Österreicherinnen und Österreicher Punsch, gebrannte Mandeln und regionale Spezialitäten.
Am Heiligen Abend steht schließlich das Zusammenkommen der Familie in feierlicher Atmosphäre und die Freude durch Geschenke im Mittelpunkt. Das Christkind bleibt dabei eine Figur, die besonders für Kinder eine große Bedeutung hat.
Doch wie verbringen andere Länder ihre Vorweihnachtszeit?
Das Lichterfeiern in Schweden
Eine der bekanntesten nordischen Traditionen ist das Lucia-Fest am 13. Dezember. Das Tragen weißer Gewänder und der Kerzenkränze symbolisiert das Bringen von Licht in die dunkle Jahreszeit. Das Singen traditioneller Lieder und das Einziehen der Lucia in Schulen und Gemeinden schaffen eine ganz besondere Stimmung. Auch der Julbock, ein Ziegenbock aus Stroh, ist ein typisches Symbol und gilt als Glücksbringer.
Das Königswarten in Spanien
In Spanien spielt das Erwarten der Heiligen Drei Könige eine größere Rolle als der Heilige Abend. Das eigentliche Geschenkbescheren findet am 6. Jänner statt. Die Cabalgatas, große Umzüge am Vorabend, sorgen für ausgelassene Stimmung. Das Zusehen der Paraden und das Sammeln der Süßigkeiten zählen zu den Höhepunkten für Kinder.
Das Gemeinschaftsfeiern in Mexiko
Die mexikanische Weihnachtszeit ist voller Farbe, Klang und Tradition. Besonders bedeutend sind die Posadas, neun Tage dauernde Feierlichkeiten, die an die Herbergssuche von Maria und Josef erinnern. Das Nachspielen, das Singen und das Zerschlagen der Piñata sind feste Bestandteile. Diese Tradition betont das gemeinsame Sein und das Teilen innerhalb der Gemeinschaft.
Das Lichterglänzen in Japan
Obwohl Weihnachten in Japan keine religiösen Wurzeln hat, entwickelte es sich zu einem modernen Lichterfest. Das Bewundern der imposanten Lichtinstallationen und das Genießen eines gemeinsamen Essens – traditionell von KFC – sind feste Rituale. Diese außergewöhnliche Tradition entstand durch eine Werbekampagne und zählt heute zum festen Bestandteil des japanischen Weihnachtsbrauchs.
Das Sommerfeiern in Australien
Während in Österreich Schneefall und Kälte dominieren, erlebt Australien ein Weihnachtsfest bei hochsommerlichen Temperaturen. Das Grillen am Strand, das Picknicken im Freien und das Singen der „Carols by Candlelight“ im Schein tausender Kerzen gehören hier zur Weihnachtskultur. Diese Form des Feierns zeigt, wie flexibel und vielfältig Weihnachtsbräuche sein können.
Das Verbindende der weltweiten Weihnacht
Trotz aller Unterschiede verbindet die weltweiten Weihnachtstraditionen ein gemeinsamer Gedanke: das Erleben von Gemeinschaft, das Schenken von Freude und das Schaffen besonderer Momente. Ob in Österreich, Mexiko oder Australien – Weihnachten bleibt ein Fest des Miteinanders.
Quellen:
https://visitsweden.com
https://visitgavle.se/gavlebocken
https://www.spain.info/de
https://www.madrid.es
https://www.nationalgeographic.com
https://www.australia.com
https://carols.visionaustralia.org